01.08.2007

Der Traum von einem CRC

Antrag wird eingereicht

Der Weg nach Ithaka

 

Brichst du auf gen Ithaka,
wünsch dir eine lange Fahrt,
voller Abenteuer und Erkenntnisse.
Die Lästrygonen und Zyklopen,
den zornigen Poseidon fürchte nicht,
solcherlei wirst du auf deiner Fahrt nie finden,
wenn dein Denken hochgespannt, wenn edle
Regung deinen Geist und Körper anrührt.
Den Lästrygonen und Zyklopen,
dem wütenden Poseidon wirst du nicht begegnen,
falls du sie nicht in deiner Seele mit dir trägst,
falls deine Seele sie nicht vor dir aufbaut.

 

Wünsch dir eine lange Fahrt.
Der Sommermorgen möchten viele sein,
da du, mit welcher Freude und Zufriedenheit!
In nie zuvor gesehene Häfen einfährst;
Halte ein bei Handelsplätzen der Phönizier
Und erwirb die schönen Waren,
Perlmutter und Korallen, Bernstein, Ebenholz
Und erregende Essenzen aller Art,
so reichlich du vermagst, erregende Essenzen,
besuche viele Städte in Ägypten,
damit du von den Eingeweihten lernst und wieder lernst.

 

Immer halte Ithaka im Sinn.
Dort anzukommen ist dir vorbestimmt.
Doch beeile nur nicht deine Reise.
Besser ist, sie dauere viele Jahre;
Und alt geworden lege auf der Insel an,
reich an dem, was du auf deiner Fahrt gewannst,
und hoffe nicht, dass Ithaka dir Reichtum gäbe.

 

Ithaka gab dir die schöne Reise.
Du wärest ohne es nicht auf die Fahrt gegangen.
Nun hat es dir nicht mehr zu geben.

 

Auch wenn es sich dir ärmlich zeigt, Ithaka betrog dich nicht.
So weise, wie du wurdest, in solchem Maße erfahren,
wirst du ohnedies verstanden haben, was die Ithakas bedeuten.

 

 

Konstantinos Kavafis

*29.April 1863 in Alexandria/Ägypten, +29.April 1933 in Alexandria/Ägypten

Kaváfis gilt als einer der bedeutendsten griechischen Lyriker der Neuzeit

Der Wissenschaftsrat berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung.

TU München

Forschungszentrum für Katalyse (BY 1632 001)

Anmeldung als Forschungsbau:
Förderphase 2008:
15.05.2007 (Antragsskizze)
15.08.2007 (Antrag)
Hochschuleinheit/Federführung:
ZA 1, Verwaltungsstelle Garching, Ref. 14.1
Bauliche Entwicklungsplanung
Vorhabenart: Neubau/Anbau und Umbau/Sanierung
Standort: 2/Garching
Hauptnutzfläche: 10.000 m2
Forschungsanteil an der Fläche: 8.000 m2 / 80,0 %
Gesamtkosten:

57.710 T€

darunter Ersteinrichtung 6.710 T€ und Großgeräte 0 €

Finanzierungsrate 2008: 2.000 T€
Finanzierungsrate 2009: 7.000 T€
Finanzierungsrate 2010: 12.000 T€
Finanzierungsrate 2011: 14.000 T€
ab 2012 noch zu finanzieren: 22.710 T€
Vorgesehene Gesamt-Bauzeit: 2009-2012
Vorgesehene Finanzierungszeit: 2008-2013
Hinweise zur Vorhaben-Historie: keine
   
   
   

Das neue „Forschungszentrum für Katalyse“ (Catalysis Research Center, CRC) der TU München soll einen strukturell-inhaltlichen Paradigmenwechsel in der universitären Grundlagenforschung am Beispiel einer Schlüsseltechnologie realisieren, die für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Deutschland zentral bedeutsam ist. Unter Überwindung der traditionellen Fakultäts- und Institutsstrukturen entsteht an der TU München ein interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt, der vorhandene disziplinäre Kompetenzen themen- und problemorientiert verschränken und neue, bisher unberücksichtigt gebliebene Forschungsansätze an der Schnittstelle zwischen den Natur- und Ingenieurwissenschaften etablieren soll. Um diese neue Art der Herangehensweise an die Katalyseforschung umsetzen zu können, ist ein hochinstallierter Laboratoriumsneubau auf dem Wissenschaftscampus Garching erforderlich, der räumlich direkt an den Gebäudebestand der Fakultät für Chemie

angekoppelt ist. Die wissenschaftlichen Ziele richten sich mittelfristig auf die Erforschung multifunktioneller, nanostrukturierter Katalysatoren in einem inter-disziplinären Ansatz, der die Ingenieurwissenschaften einschließt.

 
Der Forschungsneubau nimmt die chemischen Kernkompetenzen dieser Thematik auf und führt verschiedene Fachgebiete zusammen ((Metall-)Organische Chemie, Physikalische Chemie, Theoretische Chemie, Makromolekulare Chemie, Technische Chemie).
 
Das CRC benötigt hierfür 10.000 m² Hauptnutzfläche, die zu 80 % Laboratorien umfasst. Davon sind 6.000 m² hochinstallierter Laborfläche nach dem neuesten Standder Technik nur in einem Neubau zu realisieren. Die nutzbare Altbaufläche
(4.000 m²) wird kostengünstig an die spezifischen Anforderungen der Katalysefor-
schung angepasst (1.500 m² für Büro-, Konferenz- und Seminarräume, 500 m² für
Betriebstechnik sowie 2.000 m² für Messräume und instrumentelle Analytik). Bestehende Einrichtungen (Technikum mit 330 m², Hochdrucklaboratorium, Glasbläserei sowie Werkstätten im Altbau) werden kostenneutral für das Zentrum nutzbar gemacht. Um die neuen Laborflächen dem Bedarf aktueller Wissenschaftsentwicklung entsprechend belegen zu können und Raum für neue Professuren und Themen zu geben, werden die Räume nicht dauerhaft bestimmten Lehrstühlen zugeordnet. Für die Raumbelegung ist das Direktorium des Katalysezentrums zuständig.
 
Die vorgelegte Forschungsprogrammatik des CRC umfasst die Merkmale, die nach Darstellung der Antragsteller für die Katalyseforschung an der TU München wesentlich sind: thematische Breite und wissenschaftliche Tiefe, interdisziplinäre Arbeitsweise und Anwendungsbezug. Für die nächsten fünf bis zehn Jahre sind im Bereich der bifokalen und multifunktionellen Katalyse Forschungsaktivitäten in vier Themengruppen vorgesehen:
 
1.  Molekulare Wirkungsweisen von Katalysatoren,
2.  Wissensbasierte und evolutionäre Synthese von multifunktionellen            Katalysatoren,
3.  Design und Synthese nanostrukturierter Katalysatoren,
4.  Nachhaltige Katalysatorische Verfahren und Alternative (Biogene) Rohstoffe.
 
Mit Hilfe der Beteiligung der Ingenieurwissenschaften, insbesondere der Verfahrenstechnik, werden die vier Arbeitsschwerpunkte um einen fünften Bereich erweitert:
 
5.  Neue Reaktorkonzepte und Prozesstechnologien.
 
Grundlage für die vorgesehenen Forschungsaktivitäten bilden die langjährigen Vorarbeiten der am CRC beteiligten Wissenschaftler, die sich u. a. in zahlreichen beachteten Publikationen in international anerkannten Zeitschriften, Auszeichnungen mit verschiedenen wissenschaftlichen Preisen, Aufenthalten
international anerkannter Gastwissenschaftler und nationalen wie internationalen Kooperationen niederschlagen. Die TU München sei zudem europaweit die einzige Universität, in der katalytische Prozessketten von den molekularen Grundlagen bis zum technischen Verfahren im Zusammenhang untersucht werden und eine ganze Forschungsprogrammatik der Katalyse gelte. Die Antragsteller sehen daher die TU München als einen idealen Platz für ein Katalysezentrum mit internationalem Anspruch. Die TU München erwartet, mit dem CRC einen starken universitätszentrierten Schwerpunkt schaffen zu können, der mit den vorhandenen außeruniversitären Zentren ein nationales Gewicht im
europäischen wie internationalen Wettbewerb ergibt, nicht zuletzt für die wettbewerbliche Beteiligung am kommenden „European Institute of Technology“ (EIT).
 
Die TU München hat das Konzept des CRC in ihrem Restrukturierungsprojekt InnovaTUM-2008, in der Exzellenzinitiative (Zukunftskonzept „TUM Institute for Advanced Study“) und im Memorandum „Forschungszentrum für Weiße Biotechnologie“ entwickelt. Die Grundlagen dafür wurden bereits im „Hochschul-Entwicklungsplan 2000“ gelegt, sodass das Forschungszentrum für Katalyse den Antragstellern zufolge mit einer entsprechenden Berufungspolitik personell vorbereitet wurde und jetzt inhaltlich umgesetzt werden kann: zur Bezugsfertigkeit des Neubaus im Jahr 2012 werden fünf neue Professuren im Bereich der Katalyse geschaffen. Aufgrund seiner strategischen Bedeutung für die Hochschulentwicklung soll das Forschungszentrum für Katalyse als Wissenschaftliches Zentralinstitut, d.h. fakultätsübergreifend organisiert werden.
 
Am vorgesehenen Standort in Garching soll die inhaltliche Anbindung an einschlägige Expertisen in den Bereichen der Verfahrenstechnik, des Advanced Computing und für die Katalyseforschung relevante Forschergruppen des „TUM
Institute for Advanced Study“ sowie an die „International Graduate School of
Science and Engineering“ (IGSSE) sichergestellt werden, in der das CRC einen besonderen Multiplikatoreffekt verwirklichen soll. Durch das Gründer- und Technologiezentrum GATE auf dem Campus besteht die Möglichkeit, für die Anwendung entsprechend geeignete Forschungsergebnisse in Ausgründungen durch Nachwuchswissenschaftler münden zu lassen. Zur Eignung des Standorts verweisen die Antragsteller zudem auf die Verfügbarkeit der Neuen Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM-II), die als Großforschungseinrichtung der TU München unter Bundesbeteiligung entstanden ist und betrieben wird.

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